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Social Prescribing - Mehr Gesundheitsförderung in Primärversorgungszentren

Social Prescribing ist in Österreich ein relativ neuer Ansatz. Das Konzept wurde zunächst in England entwickelt und umgesetzt. Seit einigen Jahren gibt es steigendes Interesse in verschiedenen europäischen Ländern.

Foto Social Prescribing

Social Prescribing ist auch für Österreich ein zukunftsträchtiges Konzept, dem insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausbau von Primärversorgungseinheiten Relevanz zukommen könnte. Das vorliegende Factsheet der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) stellt die wesentlichen Eckpunkte von Social Prescribing in knapper Form dar und zeigt Perspektiven für Österreich auf.

Wie könnten erste Schritte in Österreich aussehen?

Das Konzept von Social Prescribing steht in Österreich noch am Anfang. Die Grundidee und einige Elemente des Interventionsansatzes würden sich aber gut für eine Berücksichtigung im Rahmen der Primärversorgung eignen. So könnten in einem ersten Schritt folgende Aktivitäten gesetzt werden:

  • Es könnte eine geeignete Fachkraft in der Primärversorgungseinheit (z. B. Sozialarbeiter/-in, Primärversorgungsmanager/-in) als Link Worker definiert werden und eine Recherche der lokal/regional vorhandenen relevanten Angebote vornehmen (z. B. durch Rückfrage bei Gemeinde oder Bezirk, diversen Kooperationspartnerinnen/-partnern etc.).
  • Diese Fachkraft könnte alle in der Primärversorgungseinheit tätigen Gesundheitsberufe in Hinblick auf die nicht-medizinischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sensibilisieren und Unterstützung bei der Vermittlung an benötigte Angebote leisten.
  • Alle Fachkräfte könnten vermehrt Augenmerk auf die nicht-medizinischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten legen und diesen bei Bedarf Weitervermittlungen anbieten. Eine solche Vorgehensweise würde auch im Einklang mit dem im Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) definierten Aufgabenprofil für Primärversorgung stehen, das u.a. Folgendes vorsieht:
    • Mitwirkung an populationsbezogenen und zielgruppenspezifischen regionalen Gesundheitsförderungsmaßnahmen und -programmen (ÖSG 2017, S. 80)
    • Aktives Zugehen auf und Unterstützung im Zugang zur Versorgung für vulnerable Gruppen wie z.B. Personen mit Migrationshintergrund, sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Risikogruppen (ÖSG 2017, S. 82)


Mehr Informationen dazu finden Sie auch im Factsheet "Social Prescribing" (PDF, 213 KB).

Zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2019